Spielleiter Tutorial – Teil 5

 

Jetzt, wo Du weißt, wie eine typische Rollenspielrunde abläuft, kommen wir zum Kern der ganzen Angelegenheit – dem Leiten einer Rollenspielrunde.

Aller Anfang liegt beim Spielleiter – er ist derjenige, der sich dazu entschließt, eine Rollenspielrunde ins Leben zu rufen, sich mit den Regeln vertraut macht und Abenteuer für die Spieler vorbereitet.

Die Rolle des Spielleiters

Zunächst aber ein paar grundlegende Dinge zu Deiner Rolle als Spielleiter:
Auf keinen Fall solltest Du Dich als eine Art Gegenspieler der restlichen Spieler sehen, dafür gibt es Bösewichter wie Orks und andere Halunken. Du bist stattdessen derjenige, der die Welt Caera um die Spieler herum zum Leben erweckt und in die Rollen ihrer Bewohner (sogenannte Nichtspielercharaktere, kurz NSC) schlüpft.
Es geht als Spielleiter also nicht nur darum, die Feinde der Spieler zu verkörpern. Schließlich gibt es auf Caera auch ganz normale Bewohner, die ihren eigenen Geschäften nachgehen und ganz andere Sorgen und Motive haben, als sich Spielercharakteren in den Weg zu stellen, geschweige denn sie überhaupt bewusst zur Kenntnis zu nehmen. Da kann es durchaus vorkommen, dass Du in der Rolle eines armseligen Knechts von einem Spielercharakter mal so richtig heruntergeputzt und schikaniert wirst – und das ist absolut in Ordnung und betrifft letztendlich auch nur den Knecht, nicht Dich.

Desweiteren fungierst der SL als Schiedsrichter, der auf die Einhaltung der Regeln achtet und in Zweifelsfällen das letzte Wort hat. Bleibe stets fair – und zwar sowohl Spielercharakteren als auch Nichtspielercharakteren gegenüber. Schließlich müssen Dir Deine Spieler vertrauen können. Und sollte es dennoch einmal eine Diskussion geben, wie oder ob eine bestimmte Regel angewendet werden darf, höre Dir die Argumente der Spieler immer gut an und prüfe, ob sie nicht doch Recht haben, egal ob es Dir in den Kram passt oder nicht.
Auch Spielleiter können irren und ein SL, der dies zugeben kann, verliert nicht sein Zepter, sondern gewinnt das Vertrauen seiner Gruppe. Und falls Du trotzdem der Meinung bist, dass die Spieler irren, setze Dich durch, aber erkläre wenn möglich Deine Entscheidung – das schafft Akzeptanz und erspart euch Allen eine Menge Frust.

Abenteuer leiten

Unter einem Abenteuer versteht man eine grob festgelegte, einzelne Episode, ähnlich wie bei einer Folge einer Fernsehserie.
Wie bereits erwähnt, erstellt der Spielleiter vor dem eigentlichen Spiel ein grobes Gerüst für die Ausgangssituation des jeweiligen Abenteuers und was darin in etwa geschehen soll. Zu Beginn empfehlen wir Dir, ein vorgefertigtes Abenteuer zu verwenden. In unserem entsprechenden Downloadbereich findest Du zahlreiche spielfertige Abenteuer, komplett mit den benötigten Karten und NSC. Mal geht es darum, einer Räuberbande das Handwerk zu legen, einen Handelszug durch gefährliche Gegenden zu eskortieren oder sogar einen Mord aufzuklären.

Nichts anderes war auch im vorab präsentieren Beispieldialog der Fall – hier war festgelegt, dass beim Spielen im Wald das Mädchen Mora von Goblins, die in der Höhle der Schatten ihren Unterschlupf haben, gefangen genommen wird und von den SC befreit werden soll. Alles Weitere ergibt sich dann aber erst per Gespräch am Spieltisch, genau wie im Beispieldialog:
Der Spielleiter schilderte den Spielern die Situation (eine Menschenmenge bildete sich vor dem Gasthaus) und die Spieler reagierten (gingen vor die Tür).

Spielerhandlungen sind jedoch meistens nicht vorhersehbar, ganz im Gegenteil. So hätte Drac auch seine Gefährten überreden können, nicht vor die Tür zu gehen und sich lieber mit ihm zu betrinken.
Auch okay.
In diesem Fall hätte der Spielleiter die Handlung einfach anders zu den Charakteren bringen können – beispielsweise hätten die Hilfe suchenden Dörfler auch von selbst die Helden im Gasthaus aufsuchen können, um sie um Unterstützung zu bitten.

Du solltest Dich also niemals den Plänen der Spieler in den Weg stellen, nur weil es Deiner Meinung nach nicht zum idealen Handlungsverlauf passt – lasse ihnen immer alle Freiheiten, statt sie auf eine bestimmte Schiene zu zwingen, selbst wenn die Handlungen der Charaktere dazu führen könnten, dass sie das Abenteuer verpassen!
Keine Panik – dann ist das halt so.

Den Plot kannst Du auch später noch verwenden, aber enge die SC nicht in ihrer Entscheidungsfreiheit ein, nur weil es Deiner Meinung nach gerade nicht in den Verlauf des Abenteuers passt.

Der Reiz des endlosen Spiels

Auch wenn ein einzelner Rollenspielabend eine wunderbare, unterhaltsame Erfahrung ist – der wahre Reiz entsteht erst durch mehrfaches Spiel.
Wenn die Charaktere Sitzung für Sitzung ihre Spielwerte erhöhen, ihre Kampfkünste verbessern oder das Zauberinventar aufstocken.

Ähnlich wie bei einer Fernsehserie wachsen die Spielerfiguren mit jeder neuen Aufgabe, werden mächtiger, stellen sich immer größeren Herausforderungen und entwickeln nach und nach – ganz nebenbei – eine eigene Persönlichkeit.

Ein wirkliches Ende oder Spielziel gibt es nicht – zwar wird man immer wieder ein Abenteuer gemeinsam zum Abschluß bringen, doch schon in der nächsten Woche warten neue Aufgaben auf die Spielercharaktere.

An dieser Stelle kommen wir zum Ende unseres Tutorials, doch für Dich fängt der Spaß erst an. Falls Du Lust bekommen hast, vielleicht Deine eigene Spielrunde ins Leben zu rufen und selber loszulegen – kein Problem:
Zieh Dir einfach die Dungeonslayers-Regeln, fix ein paar Freunde an und auf geht’s – eine Welt unendlicher Abenteuer wartet darauf, von Euch entdeckt zu werden.
Es lohnt sich – versprochen!

Bei Fragen und Unklarheiten scheu Dich nicht, das Dungeonslayers-Forum aufzusuchen, wo Dir die freundliche Community mit Rat und Tat helfen wird, weiter in die Welt der Rollenspiele einzusteigen.

Wir hoffen, dass Dir unser Tutorial den Einstieg in dieses Hobby etwas erleichtert hat und wünschen Dir und Deinen Spielern viel Spaß bei Eurer ersten Rollenspielrunde!
[wdgpo_plusone]


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