Werkstattbericht: Die Minen von Crimlak I
Nachdem Moritz Mehlem, Autor von Die Minen von Crimlak, ja bereits schon etwas aus dem Nähkästchen plauderte, soll auch an dieser Stelle etwas über die Entstehung des ersten DS-Abenteuerbandes erzählt werden.
Das erste Mal sprachen Moritz und ich Ende November 2010 über das geplante Abenteuer.
Der Herr der Labyrinthe hatte sich für seine Geschichte die Gegend um Crimlak ausgesucht und wollte vorab wissen, ob dieses oder jenes Element dort überhaupt möglich sei und kein Problem darstellen würde. Ich ahnte nicht, wie sich die kommenden Tage und Wochen auf dieses karge, kaum kartographierte Stück Land hoch oben im rauen Norden der Freien Lande noch auswirken sollten.
Ich selbst hatte in der Gegend schon gespielt und konnte daher einige Details nennen – die zu Moritz seinen Plänen wie die Faust aufs Auge passten.
Überhaupt war schon diese erste, kurze Unterhaltung ungemein produktiv, was sich in den kommenden Wochen noch erheblich steigern sollte.
Der finstere Schwarzmagier Hedlock beispielsweise, der an den Hängen der Drachenberge in seinem Turm lebt, setzte meiner eigenen Hausgruppe einstmals ordentlich mit einem Flammeninferno und ähnlichen Nettigkeiten zu. Dank Moritz können nun auch andere Gruppen in den Genuss kommen, einen Plausch mit Hedlock zu wagen.
Am 28. November las ich dann erstmals den ersten Teil des Abenteuers.
Nach der ausgefeilten Hintergrundgeschichte führten mich Moritz Texte nach Crimlak, wo ich mich mit heimischen Gefühl durch Gassen und Gebäude las, bis ich schließlich in einem Dungeon landete, wo Raum für Raum die Spannung stieg. Dann hörte das Manuskript abrupt auf: Ich musste auf Moritz‘ nächste Fuhre warten – argh.
Inzwischen sprach ich schon einmal mit DS-Illustrator Brotkopp, klärte ihn über Die Minen von Crimlak auf und brachte ihn mit Moritz zusammen, damit die beiden die genauen Motive miteinander besprechen konnten. Schließlich weiß der Autor selbst am besten, was für Illus sein Abenteuer braucht.
Gleichzeitig begann ich mit dem Erstellen der ersten Karte für Die Minen von Crimlak – ich schnappte mir gleich die oberste Ebene des Dungeons, in der ein Teil des Abenteuers spielt. Dabei fiel mir auch gleich der DS-untypische Maßstab auf und ich fragte bei Moritz nach, ob das alles wirklich SO groß sein soll.
Aber sicher, war die prompte Antwort 🙂
Also begann ich die Karte zu erstellen und ahnte: Die wird für A5 aber ziemlich groß werden.
Nicht zu groß, aber doch schon ordentlich.
Doch schließlich fand ich eine Lösung, wie die Übersichtlichkeit trotzdem in voller Gänze erhalten bleibt und machte mich freudig ans Werk.
Es dauerte nicht lange, da erreichte mich der abschließende Teil des Manuskripts und endlich erfuhr ich ganz genau, wie man Crimlak vor dem drohenden Untergang retten kann.
Inzwischen war mir klar geworden, dass Moritz uns nicht nur ein umfangreiches Abenteuer geliefert hatte, sondern noch soviel Infos und Ideen für die ganze Gegend – in der das Abenteuer spielt – mit dabei waren, dass er ein ganzes Setting geschaffen hatte: Das Dreiental.
Ich mag diese unwirtliche Gegend. Raue, karge Hügel, statt blumiger Wiesen und pollenverträumter Wälder – und schön isoliert. Ein eigenständiger, kleiner Kosmos im kühlen Norden der Freien Lande, wo Charaktere wie SL richtig abgehen können.
In der Zwischenzeit trudelten auch Brots erste Entwürfe ein – und da steckte echte Arbeit drin!
Moritz und ich bekamen die verschiedensten Varianten von Kobolden zum Nörgeln vorgesetzt, für ein Bilderrätsel entstanden diverse Versionen und auch für den Endboss lieferte uns Brot mehrere Entwürfe, zwischen denen gewählt werden konnte – verschiedene Perspektiven inbegriffen.
Parallel begann ich mit der Karte für das Dreiental. Angefangen von Moritz‘ erster, provisorische Umgebungskarte – die er dann in der zweiten Fassung direkt in die Karte der Freien Länder übertrug – über meine erste Handzeichnungsskizze bis hin zur fertigen Endfassung vergingen nur wenige Tage.
Es flutschte nur so.